Oktober 22, 2017

Meningokokken

Meningokokkenschutzimpfung

Meningits = Gehirnhautentzündung

Meningokokken B Impfung ab dem Alter von 2 Monaten empfohlen.
Meningokokken ACWY gratis zwischen dem 11. und 12. Geburtstag!

Impfspritze

Infos zur neuen Meningokokken B Impfung

Aufgrund der epidemiologischen Situation ist zur Erreichung eines Individualschutzes gegen invasive Meningokokken B-Infektionen die Impfung für alle Kinder und Jugendliche möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat nach sorgfältiger Aufklärung über Nutzen und Risiko empfohlen. Seit Anfang April 2014 ist die neue Schutzimpfung gegen Meningokokken B erhältlich. Besonders häufig ist die Erkrankung bei den 0-4jährigen. Die Impfung ist ab dem Alter von 2 Monaten möglich. Es gilt die Empfehlung so früh wie möglich zu impfen, da die Kleinsten am meisten gefährdet sind.

Gratiskinderimpfprogramm

Mit 2012 wurde die 4-fach konjugierte Meningokokkenimpfung (A, C, Y, W135) in das kostenfreie Impfprogramm für Schulkinder inkludiert, da besonders Jugendlichen vor Eintritt in eine Gemeinschaftswohneinrichtung (Schüleraustausch, Studentenwohnheim, Kaserne u. ä.) geschützt sein sollen. Die Impfung erfolgt einmal im 12. Lebensjahr. (= zwischen 11. und 12. Geburtstag).

Kinder- und Erwachsenenimpfung

Empfohlen wird für Kleinkinder im 2. Lebensjahr eine einmalige Applikation der konjugierten Meningokokken C Impfung. (Die Impfung MEC-C ist ab dem 2. Lebensmonat 2x im Abstand von 8 Wochen möglich, mit einer Auffrischung im 2. Lebensjahr). Besonders gesundheitlich gefährdeten Personen (mit Immundefekt, vor allem Komplement-/Properdin-defekte, Hypogammaglobulinämie, Asplenie, Splenektomie), sowie Personen im Gesundheitsdienst (Pädiatrie, Infektionsabteilungen, Intensivstationen, Laborpersonal) wird die konjugierte 4-fach Impfung empfohlen.

Indikations-/Reiseimpfung

Für Reisen in Endemiegebiete, vor Gruppen(Schul)Veranstaltungen in Ländern mit erhöhtem Infektionsrisiko, aber auch bei Reisen in Länder mit hoher Inzidenz entsprechend den dortigen Empfehlungen.

Impfschema

Bei Erstimpfung im 2. Lebensjahr wird der monvalente MEC-C einmal vorzugsweise im 13. Lebensmonat geimpft. Eine einmalige Auffrischungsimpfung mit dem 4-fach konjugierten Impfstoff soll im Schulalter (11.-14. Lebensjahr) im Rahmen des Gratisimpfprogramms erfolgen.
Bei Erwachsenen (Risikopersonen, Reiseimpfung) erfolgt eine einmalige Impfung mit dem konjugierten 4-fach Impfstoff. Die Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung ist derzeit in Prüfung. Es steht auch ein unkonjugierter 4fach Impfstoff zur Verfügung, der ab dem 2. Lebensjahr geimpft werden kann, und bes. für Formalerfordernisse bei Reisen (z.B. Pilgerreisen nach Mekka) durchaus eine Alternative darstellt.
Die Inkubationszeit einer durch Meningokokken hervorgerufenen Infektion beträgt 1-10 Tage, meist weniger als 4 Tage. Die Erkrankung kann innerhalb weniger Stunden aus voller Gesundheit zum Tod führen. Invasive Meningokokkeninfektionen können als Sepsis mit einer 30%igen Letalität, als Meningitis oder als Kombination von beidem auftreten. In Österreich werden jährlich zirka 100 Erkrankungsfälle (zirka 60-70% durch Meningokokken der Gruppe B und 20-30% durch Meningokokken der Gruppe C) registriert. Gegen Meningokokken B, die bevorzugt im 1. Lebensjahr vorkommen, ist derzeit noch keine Impfung erhältlich. Klinische Studien mit einem konjugierten MenB Impfstoff sind aber bereits im Laufen, so dass in den nächsten Jahren mit einer Zulassung für Kleinkinder gerechnet werden kann. Erkrankungen durch Meningokokken der Serogruppe C, die im 2. Lebensjahr einen deutlichen Anstieg verzeichnen, haben seit 1995 in Österreich zu 25 Todesfällen (davon 20 Kinder und Jugendliche) geführt. Die bisher seltene Serogruppe W135 erreichte 2005 Burundi und Tansania, wo bislang die Serogruppe A dominant war, und hat sich ausgehend von Saudi-Arabien (Mekka-Pilger) über Europa nach Afrika (z.B. Epidemie 2009 in Nigeria mit mehr als 56.000 Fällen und 1.900 Todesfällen) ausgebreitet. Die durch Hadj-Pilger in ihre Heimatländer eingeschleppte Serogruppe W135 gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung, auch in Florida gab es 2009 einen Ausbruch. Die Serogruppe Y ist in Nord- und Südamerika sowie in Südafrika und Südasien deutlich häufiger geworden.
Die Serogruppe A ist neben Afrika, Nahost und Asien auch in Südamerika und sowjetischen Nachfolgestaaten zu beobachten.

Indikation

Die Impfung ist jedem, der sich schützen will, besonders Jugendlichen vor Eintritt in eine Gemeinschaftswohneinrichtung (Studentenwohnheim, Kaserne u. ä.) anzuraten. Indiziert auch für exponiertes Personal (Labor, Intensivstation, Infektionsabteilungen, Pädiatrie) sowie für gesundheitlich gefährdete Personen (mit Immundefekt, vor allem Komplement-/Properdin-defekte, Hypogammaglobulinämie, Asplenie, Splenektomie). Zusätzlich ist die Impfung bei Reisen in die Meningokokken-Endemiegebiete – entsprechend der dort vorkommenden Serogruppen – empfohlen. Bei Verfügbarkeit und Zulassung sind konjugierte Meningokokkenimpfstoffe gegenüber unkonjugierten Polysaccharid-Impfstoffen zu bevorzugen (bei tetravalenten Meningokokkenimpfungen die Altersbereiche der Zulassung beachten!).
Im Falle einer Exposition durch Kontakt mit einem Erkrankten kann die Impfung die postexpositionelle Antibiotikaprophylaxe nicht ersetzen! Eine Impfung wird aber zusätzlich zur Chemoprophylaxe für Haushaltmitglieder und Kontaktpersonen empfohlen, wenn die Erkrankung durch einen im Impfstoff enthaltenen Stamm verursacht worden ist.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen (siehe auch Fachinformationen)

Schwere allergische (anaphylaktische) Reaktionen nach einer vorangegangenen Impfung bzw. einer Reaktion auf eine Impfstoffkomponente. Schwere akute Erkrankung mit Fieber.

Obenstehende Informationen sind den Richtlinien des Nationalen Impfgremiums, veröffentlicht auf der Seite des Gesundheitsministeriums, entnommen.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website des laut Bundesministeriums für Gesundheit.
Der Österreichische Impfplan 2016 ist hier zum Download abrufbar.